Schweizer Kirchenbautag

Würenlos

Benediktinerinnenkloster Fahr

Daten

Baujahr | 15. – 18. Jh.
Konfession | Römisch-katholisch
Bautypus | Kloster
Adresse | Chlosterstrasse 11
Architekt | o.A.
GPS | 47.4081144 8.4387394
Google Maps | Swisstopo

Umnutzung

Jahr | 2017/2022
Eigentumsverhältnisse | Abgabe im Baurecht
Baumassnahmen | Umbau
Nutzungsform | Zusammennutzung
Nutzungsart | Verschiedenes
Kurzinformation | 2017 schrieb das Kloster die Nutzung der zum Kloster gehörenden Betriebe und Immobilien (mit Ausnahme von Konvent, Kirche, Kapelle und Propstei) öffentlich aus. Den Zuschlag erhielt ein Verein, der zusammen mit einem Investor 2022 die ehemalige Bäuerinnenschule zu einem Mehrfamilienhaus ausbaute.

Weitere Informationen

Zum Kloster Fahr (gegründet 1130) gehören neben der barocken Klosteranlage rund zwanzig Nebengebäude (Restaurant, Scheunen, Trotte, Schulhaus, St.-Anna-Kapelle usw.). Um das Kloster erhalten zu können, wurde beschlossen, die zum Kloster gehörigen Betriebe, Immobilien und Anlagen mit Ausnahme von Konvent, Kirche, Kapelle und Propstei öffentlich zur Pacht oder zur Miete auszuschreiben. Das Ziel war, eine Oase der Ruhe und Kraft für die Bevölkerung zu bleiben und gleichzeitig die Lebensgrundlage der Ordensfrauen sicherzustellen. Die Umnutzung war als ein grosses Gesamtprojekt oder aber bestehend aus verschiedenen Teilprojekten denkbar. Ob die Abgabe im Baurecht, als Pacht oder im Mietverhältnis erfolgt, wurde zunächst noch nicht definiert. Interessenten konnten bis zum 28. November 2017 ihre Nutzungskonzepte und Gedanken zur Wirtschaftlichkeit einreichen. Danach folgte die Auswahl. Den Zuschlag erhielt Ende 2018 das Projekt «erfahrbar» unter der Leitung einer Initiantengruppe aus dem Limmattal und der Pensionskasse PROSPERITA, das vorsah, bestehende Nutzungen in der Gastronomie und in der Landwirtschaft zu modernisieren, gesamtheitlich auszurichten und auf eine zukunftsfähige Grundlage zu stellen. Mit einem christlichen, gemeinschaftlichen Mehrgenerationenwohnen in der ehemaligen Bäuerinnenschule wurde eine zusätzliche, dem Ort angemessene Nutzungsform vorgeschlagen.

Ein erster Meilenstein wurde am 1. Januar 2021 erreicht, als die FahrErlebnis AG den Landwirtschaftsbetrieb übernommen hat. Das Team der Fahr Erlebnis AG betreibt den erlebnisorientierten Landwirtschaftsbetrieb und hat im Mai 2021 den Hofladen mit saisonalen und regionalen Produkten eröffnet. Sie bieten verschiedene Anlässe und Kurse für Kinder, Familien und Erwachsene an. Im April 2022 eröffneten sie die SommerBeiz.

Nach einem rund drei Jahre dauernden Planungs-, Abklärungs- und Baugenehmigungsprozess wurden im Januar 2022 der Investorin und Bauherrin PROSPERITA die Baufreigaben erteilt und die Grundlagen für die Unterzeichnung der Verträge geschaffen. Für das Projekt eines gemeinschaftlichen Mehrgenerationenwohnens wurden in der ehemaligen Bäuerinnenschule 16 Wohneinheiten mit 1 bis 6 Zimmern eingebaut, mit Raum für 48 Personen. Im Erdgeschoss wurde ein Gemeinschaftsraum mit eigener Küche eingerichtet und der Eingangsbereich mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und einem Cheminée aufgewertet. Der Verein «erfahrbar» zeichnet sich für das gemeinschaftliche Wohnprojekt und für den richtigen Mietermix verantwortlich. Die ökumenisch ausgerichtete Gemeinschaft ist offen für Singles, Paare, Familien, Personen jeglichen Alters und Einkommens sowie Menschen verschiedener Nationen. Das Wirtshaus ist noch im Umbau und wird Ende 2024 neu eröffnet. (Stand 2023)