La journée suisse du patrimoine religieux

Thun

Johanneskirche

Daten

Konfession | Evangelisch-reformiert
Bautypus | Kirche
Adresse | Thun, Waldheimstrasse 33
Koordinaten CH | 613993, 176928

Umnutzung

Umnutzungsart | Offen
Jahr |
Hinweis | Verkauf geplant 2016. Wiederstand gegen den Verkauf von Seiten der Kirchgemeinde.

Weitere Informationen

Die Johanneskirche Thun wurde in den Jahren 1965-67 vom Architekten Werner Künzi erbaut. Zum kirchlichen Zentrum gehören nebst der Kirche eine Cafeteria mit Küche, ein grosser Saal mit Bühne sowie verschiedene Unterrichtsräume. Die Johanneskirche ist die grösste der fünf Kirchen, die zur Teilkirchgemeinde Strättligen gehören.

Der rechteckige Betonbau ist von weither sichtbar dank dem steil aufragenden schlanken Turm, in dem drei Glocken hängen und ein schlichtes schwarzes Ziffernblatt die Zeit anzeigt. Das Gebäude wird durch die streng geometrischen Fenster charakterisiert, die senkrecht angeordnet sind. Durch diese Fenster fliesst viel Tageslicht in die Innenräume.

Im Schnitt wird die Johanneskirche gut 1'200 Mal im Jahr für unterschiedlichste Veranstaltungen genutzt. Sie gilt über die religiösen Angebote hinaus als Quartierzentrum. Dies war mit ein Grund, warum engagierte Personen aus dem Bezirk Thun-Strättigen den Verein «Pro Kirche Strättligen» gegründet haben. Sie wurden aktiv, nachdem bekannt wurde, dass die Johanneskirche für geschätzte fünf Millionen Franken saniert werden müsste.

Im August 2016 beschloss der Kleine Kirchenrat, dass diese Summe das Budget sprengen würde und fällte den Entscheid, die Kirche nicht sanieren zu lassen, sondern stattdessen zum Verkauf anzubieten. Zudem wurde festgesetzt, dass die Kirchennutzung spätestens Ende 2018 auslaufen werde. Dagegen wehrte sich nun der genannte Verein «Pro Kirche Strättligen» und sammelte über 1000 Unterschriften, um den Entscheid des Kleinen Kirchenrats rückgängig zu machen. Im April wurde die Initiative «Pro Johanneskirche» von der Thuner Stimmbevölkerung mit 57,2% angenommen. Die Initianten freuten sich über die Annahme und erhoffen sich nun eine ganzheitliche Betrachtung der Frage nach Kirchenumnutzung. Sie wünschen sich dabei eine Berücksichtigung der Situation der anderen Thuner Kirchgemeinden, die sich an Nutzungskonzepten und einer Entwicklungsstrategie ebenfalls beteiligen sollen.

Der Kirchgemeinderat Strättligen selbst sieht in der Annahme der Initiative die Chance, die Diskussion neu aufzunehmen und so mit allen Parteien eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Im Juli 2018 erteilte der Kleine Kirchenrat einem neutralen Bauspezialisten den Auftrag, den Sanierungsbedarf zu analysieren. Mit der Erhebung der Belegung aller Thuner Kirchenräume – durchgeführt von der Gesamtkirchgemeinde Thun – endet vorläufig das Seilziehen um die Johanneskirche. Die Beteiligten gehen davon aus, dass aufgrund dieser Erkenntnis die Basis für eine breit abgestützte Gebäudestrategie gelegt werden kann.