La journée suisse du patrimoine religieux

Basel

Don Bosco

Daten

Baujahr | 1934 - 1937
Konfession | Römisch-katholisch
Bautypus | Kirche
Adresse | Basel, Wandenburgerstrasse 32
Koordinaten CH | 612798, 267054
Architekt | Baur, Herrmann

Umnutzung

Umnutzungsart | Profane Nutzung
Jahr | 2017
Hinweis | Musikzentrum

 

Weitere Informationen

Die 1934–1937 errichtete Don Bosco-Kirche ist der erste Kirchenbau von Hermann Baur. Der Architekt beschäftigte sich zeit seines Lebens intensiv mit der Entwicklung eines zeitgemäßen Sakralraums und war aktiv an den Diskussionen über eine moderne Liturgie in der katholischen Kirche beteiligt. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Die Römisch-katholische Kirche Basel-Stadt sucht nach einer Neunutzung, weil sie den Unterhalt und die Sanierungen ihrer Liegenschaften nicht mehr finanzieren kann. Die Kapelle im Untergeschoss soll weiterhin als Sakralraum genutzt werden. Folgende Ideen für eine Neunutzung des Kirchenraumes wurden geprüft. Für die Nutzung als Proben- und Konzertsaal für das Basler Orchester Sinfonietta würden eine Bühne für 60 bis 70 MusikerInnen sowie ein Foyer mit Garderobe, Bar usw. eingebaut, ausserdem ein Zugang zu den Toilettenanlagen im Untergeschoss. Das Büro SchwarzGutmannPfister erstellte auf der Basis dieses Programms im Auftrage der RKK eine Machbarkeitsstudie. Aus wirtschaftlichen Gründen wurde von diesem Projekt jedoch Abstand genommen. Der zweite Vorschlag war eine Nutzung durch die Musikakademie Basel als Konzertsaal für bis zu 500 Zuhörern. Im Untergeschoss (heute Pfarreiheim) sollten mindesten drei Übungsräume eingebaut werden, in denen die verschiedenen Register der Orchester parallel üben könnten. Auch für diese Variante erstellte das Büro SchwarzGutmannPfister eine Machbarkeitsstudie, dieses Mal im Auftrage der Musikakademie. Obwohl die Einrichtung wesentlich einfacher angedacht war als beim ersten Projekt, hätte mit Kosten in gleicher Höhe gerechnet werden müssen, dies vor allem wegen der Übungsräume im Untergeschoss, welche als „Haus im Haus“ ausgebildet sein müssten. Auch ist die Anpassung der Akustik des Saales an die Bedürfnisse eines grossen Orchesters kostenintensiv, und die Haustechnikanlagen der ehemaligen Kirche bringen nicht die Leistung, welche für einen Konzertsaal nötig sind. Die Musikakademie hätte nach dem Umbau die Räumlichkeiten unterhalten und der RKK eine symbolische Miete bezahlt. Beide Varianten waren bei der RKK nicht mehrheitsfähig. Während weitere Abklärungen liefen, fand 2015 in der Kirche eine Ausstellung zum Thema Sterben mit Fotografien von Walter Schels statt. 2016 beherbergte der Raum die Ausstellung "The Mass is ended" mit 50 grossformatigen Fotografien des Mailänder Fotografen Andrea Di Martino, die umgenutzte italienische Kirchen und Kapellen zeigen. Seit Sommer 2016 zeichnet sich für die Zukunft der Kirche Don Bosco eine Lösung ab. Während die Marienkapelle im Untergeschoss weiterhin der Pfarrei Heiliggeist als Sakralraum zur Verfügung stehen wird, werden der Kirchenraum, das Pfarreiheim und Ergänzungsbauten neu genutzt als Musikzentrum, mit Konzertsaal und Proberäumen. Am 18. Oktober stimmte die Synode der Römisch-Katholischen Kirche des Kantons Basel-Stadt dem Bericht und Antrag des Kirchenrats betreffend "Genehmigung der Aufteilung des Kirchenareals Don Bosco sowie der bestehenden Bauten in Stockwerkeigentum und Abgabe von Anteilen im Baurecht an die Stiftung Musikzentrum Don Bosco Basel zur Umgestaltung und baulichen Erweiterung" zu. Vertragspartner der Kirche ist die Stiftung Musikzentrum Don Bosco. Sie stellt das Musikzentrum kostengünstig musikalischen Institutionen (Orchester, Chöre, Bands) und musikalischen Ausbildungsinstitutionen (Musikhochschule und Musikschule) sowie weiteren förderungswürdigen Organisationen zur Verfügung. Der Betrieb des Musikzentrums soll selbsttragend sein. Er wird der Firma Artistic Management GmbH in Basel übertragen.