Swiss Religious Heritage Day

Blatten LU (Malters) | Wallfahrtskirche St. Jost

Daten

Baujahr | 14.-17. Jh.; Beichthaus 1757
Konfession | Römisch-katholisch
Bautypus | Kirche
Adresse | Malters-Blatten
Architekt | Niklaus Ludwig Müller (Beichthaus)
Koordinaten | 47.041320, 8.224393
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Neugestaltung

Status | Realisiert
Jahr | 2009 – 2012
Massnahmen | Neugestaltung des Chorbereichs mit mobilen liturgischen Orten. Umbau der Beichtkapelle zu einem flexibel nutzbaren Raum. Entfernung von zwei Seitenaltären und sechs Beichtstühlen sowie Ersatz der Bänke durch Stühle.
Weitere Informationen | siehe unten
Architektur | Wey Architekten, Sursee
Elektro | Steiner Energie, Malters
Liturgisches Mobiliar | Hanspeter Büchler, Sursee

Weitere Informationen

Die Kirche St. Jost ist das wertvollste Kulturobjekt in der Gemeinde Malters. Aufgrund des schlechten Zustandes und der 50 Jahre zurückliegenden letzten Renovation wurde die Kirche 2009-2012 einer Gesamtrenovation unterzogen. Das Investitionsvolumen betrug Fr. 4,65 Mio. Im März 2010 begannen die Arbeiten mit dem Einbau der neuen Technik, eines WC-Raums und neuer Leitungen. Darauf folgten die Erneuerung der Fenster, der Dächer und Dachreiters sowie im Innenraum die Beseitigung der Verwurmungen an den Holzausstattungen, der Einbau der neuen Heizung und eine Anpassung des Sitzkomforts der Kirchenbänke. Die Stuckaturen und Putzflächen wurden gereinigt, die Orgel überholt sowie Bilder und Plastiken aufgefrischt. Der Hochaltar wurde vollständig abgebaut, das Traggerüst ersetzt, und es erfolgte eine Sanierung/Auffrischung aller Altarteile inkl. der Vergoldungen. Zusätzlich wurde er neu ausgerichtet. Hanspeter Büchler gestaltete neue liturgische Orte: Altar, Ambo, Taufbecken, Osterkerzenständer und Kerzentisch. Die Objekte sind mobil, wodurch eine flexiblere Nutzung des Chors für Feiern und Andachten mit kleineren Gruppen möglich ist. Auch der Vorplatz erhielt eine Neugestaltung, und ein Rosengarten wurde angelegt.

Die neben der Kirche befindliche Beichtkapelle wurde zum multifunktionalen Raum umgebaut für die Nutzung für Veranstaltungen spiritueller und kultureller Art. Vier der acht Beichtstühle und die zwei Reliquienschränke links und rechts des Altars wurden entfernt, die Bänke durch Stühle ersetzt. Ausserdem wurde eine Leinwand eingebaut. Die ehemalige Ausstattung der Beichtkapelle mit acht Beichtstühlen lässt auf einen ehemals umfangreichen Wallfahrtsbetrieb schliessen. 1798-1838 diente die Kapelle als Schulstube. Die Reliquienschränke fanden neu Aufstellung im Chorraum der Kirche, zu beiden Seiten des Hochaltars.

Die unter der Beichtkapelle befindliche ehemalige Remise ist neu mit einer Infrastruktur ausgerüstet, die einfache Bewirtungen ermöglicht. Ausserdem sind dort das älteste Stück der Kirchenausstattung, die gotische Kanzel (um 1500 oder älter) sowie das ursprüngliche Uhrwerk (1659) ausgestellt.  

Ziele der Renovation waren die bestmögliche Erhaltung und Pflege des Äusseren und Inneren der Kirche, eine Neubelebung der Kirche als Wallfahrts- und Hochzeitsort, die Nutzung der Kirche auch für kleinere Andachten sowie die flexible Nutzung der Beichtkapelle.

Um die Kirche St. Jost religiös und spirituell wieder zu beleben, sie aber auch kulturell nutzen zu können, wurde die „Stiftung Kirche St. Jost Blatten/Luzern“ gegründet. Die Kirche soll aus dem Dornröschenschlaf erweckt und für viele Leute wieder ein Ort der Einkehr werden. Um die Erhaltung des wunderbaren Barockjuwels langfristig sicherzustellen, obliegt dem Stiftungsrat die Aufgabe, Geldmittel für den Betrieb, den Unterhalt und die Renovation der Kirche zu sammeln.