Grafstal

 

Im Jahr 1926 schenkte die Firma Maggi der ansässigen Pfarrei ein Grundstück für den Bau der Kirche St. Josef, welche zwei Jahre später geweiht wurde. Die Kirche befindet sich in der Fabrikarbeitersiedlung von Grafstal. Sie dient den Katholiken von Lindau, Illnau-Effretikon, Brütten und weiterer umliegender Gemeinden als Gottesdienstraum. Es handelt sich um einen einschiffigen Bau, der eigentliche Kirchenraum liegt im Obergeschoss. Während des Zweiten Weltkriegs verlagerte und vergrösserte sich die Bevölkerung stark, so dass 1983 eine zweite Kirche in Illnau-Effretikon errichtet wurde, die St. Joseph als Pfarrkirche der Gemeinde ablöste. St. Joseph wurde seither nicht mehr regelmässig genutzt und verursachte hohe Betriebskosten. Das Bistum Chur lehnte einen Verkauf der Kirche ab, weil es befürchtete, diese könnte dereinst zweckentfremdet werden, und schlug vor, sie im Baurecht abzugeben. Seit 2016 ist die koptisch-orthodoxe Gemeinde Mieterin der Kirche. Sie zahlt pro Jahr einen Mietzins von 48'000 Franken. Im Vertrag ist festgehalten, dass die Kirche weder abgerissen und substanziell verändert werden darf. Für die anfallenden Kosten kommt die Mieterin auf. 2006 hatten die Kopten die Liegenschaft der Neuapostolischen Kirche in Dietlikon gekauft, die jedoch bald zu klein wurde. Bis zu 80 Gläubige besuchen die Gottesdienste.