Schweizer Kirchenbautag

Basel

St. Christophorus

Daten

Baujahr | 1935 – 1936
Konfession | Römisch-katholisch
Bautypus | Kirche
Adresse | Kleinhüningeranlage 29
Architekt | Brütsch, Ferdinand
GPS | 47.58366, 7.59352
Google Maps | Swisstopo

Umnutzung

Jahr | 2018/2020
Eigentumsverhältnisse | Unverändert
Baumassnahmen | Abriss | Neubau
Nutzungsform | Zusammennutzung
Nutzungsart | Verschiedenes
Kurzinformation | 2018–2020 Realisierung eines Neubauprojekts mit integrierter Kapelle.

Weitere Informationen

Das Pfarrzentrum St. Christophorus umfasste neben der 1935–1936 errichteten Kirche ein Pfarrhaus und ein Sigristenhaus. 1955 wurden ein Pfarreiheim mit Saal und Vereinsräumen ergänzt. Bei der Kirche handelte es sich um einen kleinen, schlichten Saalbau mit flachem Pultdach, niedrigem Glockenturm, eingezogenem Chor und flacher Holzdecke im Innern. Ein Wandmosaik mit der Darstellung des Hl. Christophorus schmückte die strassenseitige Hauptfassade.

2011 beschloss die Römisch-katholische Kirche Basel-Stadt mit einem Neubauprojekt eine teure Sanierung des Zentrums zu umgehen. Aufgrund der seit den 1970er Jahren gesunkenen Mitgliederzahlen entschied der neu gewählte Kirchenrat, nicht mehr alle Standorte aufrechtzuerhalten und die seelsorgerische Betreuung geografisch zu konzentrieren. Die kantonale Denkmalpflege Basel-Stadt verzichtete 2014 auf die Aufnahme der Kirche ins Inventar der schützenswerten Bauten. 2015 genehmigte der Basler Regierungsrat die für eine sechsstöckige Wohnüberbauung notwendige Umzonung von einer öffentlichen Zone in eine Wohnzone. Auch der Bischof erteilte die Zustimmung für die Profanierung und den Abriss der Kirche, der 2018 erfolgte.

2015 fand ein Wettbewerb für eine Neuüberbauung der ganzen Parzelle statt, an dem sich 13 Basler Architekturbüros beteiligten. Sieger des Wettbewerbs war das Projekt von Lorenz Architekten, das eine sechsgeschossige Überbauung vorsah, die Kirche und Wohnen vereinte. Der 2018–2020 realisierte Neubau umfasst neben Alters- und Familienwohnungen, einer Grosswohnung für eine betreute Wohngemeinschaft für Kinder und Jugendliche, einem Doppelkindergarten, Vereinsräumen und einem Veranstaltungssaal auch eine Kapelle. Während die alte Kirche im rechten Winkel zur Strasse stand, handelt es sich bei der Neuüberbauung um eine Blockrandbebauung. Als städtebauliche Referenz diente den Architekten die 1927 fertiggestellte Antoniuskirche von Karl Moser, die ebenfalls nicht freisteht, sondern in die Strassenflucht eingefügt ist. Ein schlichter, in die Fassade eingelassener Glockenträger weist auf das integrierte kirchliche Zentrum bzw. auf den zweigeschossigen Kirchenraum hin, der sich im Erdgeschoss des Turms befindet. Von der alten Kirche wurde das Mosaik des Hl. Christophorus übernommen, das nun den Vorraum der Kapelle schmückt. Auch die Orgel wurde wieder eingebaut: Dank akustischer Massnahmen in Form konkaver Wandelemente konnte die für den Raum zu grosse Orgel dennoch eingebaut werden. Die bestehenden Kreuzwegstationen wurden in den benachbarten Veranstaltungssaal integriert. (Stand 2023)