Schweizer Kirchenbautag

St. Gallen

First Church of Christ Scientist

Daten

Baujahr | 1924 – 1925
Konfession | First Church of Christ Scientist
Bautypus | Kirche
Adresse | Böcklinstrasse 2
Architekt | Kuhn, Ernst
GPS | 47.4286099 9.3764676
Google Maps | Swisstopo

Umnutzung

Jahr | 2005/2028
Eigentumsverhältnisse | Verkauf
Baumassnahmen | Unverändert
Nutzungsform | Fremdnutzung
Nutzungsart | Verschiedenes
Kurzinformation | Seit 2005 von der Evangelisch-reformierten Kirche als Offene Kirche genutzt; 2019-2020 Projektwettbewerb für Neubau; voraussichtlich 2024 Neuausschreibung des Projektwettbewerbs; Abriss der Kirche und Neubau voraussichtlich 2028.

Weitere Informationen

Das neoklassizistische Gebäude mit giebelbekrönter Eingangshalle wurde 1924-1925 von Ernst Kuhn gebaut. Es diente der First Church of Christ Scientist als Gottesdienstraum, ausserdem beherbergte es einen öffentlichen Leseraum. Die Gründung der «Kirche Christi, Wissenschaftler» erfolgte 1879 in Boston, 1886 gelangte die Bewegung nach Deutschland, 1907 nach Zürich, 1908 nach St. Gallen. Vor ca. 15 Jahren gab die Gemeinschaft in St. Gallen ihr Gebäude auf, seither dient es der evangelisch-reformierten Kirche für die Angebote der «Offenen Kirche St. Gallen». Seit 2015 wird Kirche vom ökumenischen, von den Landeskirchen getragenen Verein «WirkRaumKirche» betrieben, der sich als Plattform für spirituelle, kulturelle und soziale Projekte in Stadt und Raum St. Gallen versteht. Der Verein ist der Folgeverein des Vereins Offene Kirche. Seit Sommer 2016 ziert die Fassade der Kirche ein Graffito, das ein dunkelhäutiges Frauengesicht zeigt. Es ist ein Appell an Weltoffenheit und Solidarität. «Die Flüchtlingskrise in Europa ist der Ernstfall der offenen Gesellschaft», sagt dazu Theodor Pindl, Intendant des Vereins «WirkRaumKirche». Spätestens im Jahr 2020 soll das Gebäude einem Neubau der Hochschule St. Gallen weichen. Der Verein sucht deshalb schon jetzt neue Räume. Im Gespräch ist die Kirche St. Mangen. (Stand 2016)

2018 ist die auf zwei Jahre befristete Baubewilligung für das markante Graffito an der Fassade abgelaufen. Jedoch wurde – nach längerem Hin und Her – beschlossen, es bis zum Abbruch des Gebäudes zu belassen. Als Nachfolgeräumlichkeiten für den Verein «WirkRaumKirche» stand zuerst die evangelische Kirche St. Mangen als Option im Raum. Gemäss einer Machbarkeitsstudie wäre jedoch eine Investition von 2,2 Millionen Franken nötig gewesen um den renovationsbedürftigen Kirchenraum für die Zwecke der Offenen Kirche umzubauen. Entsprechend wurde von einem Umzug in die Kirche St. Mangen abgesehen.

Für die Errichtung eines zweiten HSG-Campus schrieb der Kanton St. Gallen 2019 einen einstufigen, anonymen Projektwettbewerb im offenen Verfahren für Generalplanerteams aus. Von den 59 eingereichten Vorschlägen wurde das Projekt «Haus im Park» des Zürcher Architekten Pascal Flammer mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 2023 brach der Kanton die Planung für das Siegerprojekt überraschend ab. Bei der Überprüfung des Projektfortschritts stellte das Preisgericht fest, dass sich das Projekt nicht wie gewünscht entwickelt hatte und im Vergleich zum Wettbewerbsentwurf räumliche und gestalterische Defizite aufwies. Aus diesen Gründen wurde von seiner Weiterverfolgung abgesehen und eine Neuausschreibung des Wettbewerbs auf voraussichtlich Mitte 2024 geplant. Dadurch verzögert sich sowohl der Abbruch als auch der Baubeginn voraussichtlich auf 2028. (Stand 2023)